Keysi Fighting Method – kämpfen wie Batman!


Die Keysi Fighting Method
Die Keysi Fighting Method

Kämpfen wie Batman oder Tom Cruise als Jack Reacher? Eine neue, stylische Art zu kämpfen, die du vorher nie gesehen hast? Dann musst du dir die KFM Keysi Fighting Method genauer ansehen.

Die (KFM)Keysi Fighting Method wurde von dem Spanier Justo Dieguez erfunden und mit seinem Schüler Andy Norman weltweit verbreitet. Ihre Wurzeln liegen in den FMA, Boxen und anderen Kampfkünsten. Durch Filme wie, Batman Begins, The Dark Night und Jack Reacher, wurde das System international bekannt.

Keysi ist eine Kampfmethode, die für die Straße zur Selbstverteidigung entwickelt wurde. Die Tatsache, dass sie nicht nur effektiv ist, sondern auch noch gut anzusehen ist, macht sie nicht nur für Hollywood interessant.

Die Geschichte von Keysi

Der Name Keysi ist ein Kunstwort, eine Eigenkreation von Justo Dieguez, ihrem Gründer. In seiner Kindheit, als er lernte zu sprechen, sprach er „que si“ (ich werde) falsch aus. Daraus entwickelte sich sein Spitzname Keysi, der dann namensgebend für seine Kampfmethode wurde.

Justo Dieguez persönliche Geschichte ist geprägt durch eine harte Kindheit, eine Vielzahl an Schlägereien und ein Leben als Minenarbeiter und Soldat.

Er wurde am 12. Oktober 1957, in einer kleinen Bergbaustadt in der Region Sevilla, geboren.

Auf der Suche nach effektiven Kampfmethoden lernte der Andy Norman, Ende der 90er Jahre, auf seinen Reisen kennen, der sein erster Schüler und spätere Geschäftspartner wurde.

Dieguez selbst sammelte Erfahrungen in folgenden Kampfkünsten:

  • Taekwondo
  • Karate
  • Boxen
  • Brazilian Jiu-Jitsu
  • Jeet Kune Do
  • Escrima

Keysi, die Entwicklung zur Kampfmethode

Im Jahr 1975 gründete Justo die erste Akademie für Selbstverteidigung, in der er unterschiedliche Stile lehrte. Dazu zählten Boxen, das Jeet Kune Do von Bruce Lee und philippinische Kampfkünste (FMA). Die FMA werden unter den Begriffen Escrima/Kali/Arnis zusammengefasst. Es gibt aber hunderte Stile, die sich teilweise sehr voneinander unterscheiden.

Nachdem Justo zusätzlich noch Judo in sein persönliches Training aufgenommen hatte, begann er aufgrund seiner Erfahrungen und seinem Wissen um unterschiedliche Kampfmethoden, von 1975 bis 1980, die KFM zu entwickeln. Keysi ist als Selbstverteidigungsmethode konzipiert.

Im Jahr 2012 kam es zur Trennung von seinem Geschäftspartner Andy Norman, der mit dem Defence Lab sein eigenes System begründete.

Keysi in Hollywood

Durch die Schauspieler Christian Bale, als Batman in den Filmen „Batman Begins“ und „the dark Night“ und Tom Cruise in dem Film Jack Reacher, kam Keysi endgültig zu internationaler Berühmtheit und wurde einem Millionenpublikum zugänglich.

Keysi sticht, aufgrund seiner einzigartigen, spektakulären Bewegungsmuster und Art zu kämpfen, als Kampfmethode optisch heraus. Es sieht brutal, effektiv und dabei auch noch ästhetisch aus. Was mit Sicherheit viele Menschen dazu bewogen hat, Keysi zu erlernen und zu trainieren.

Welche Kampfmethoden haben Keysi beeinflusst?

Wie wir oben schon gesehen haben, hat Justo, der Begründer des Stils selbst, Taekwondo, Karate, Boxen, Brazilian Jiu-Jitsu, Jeet Kune Do, Judo und Escrima trainiert. Auf dieser Basis und seinen persönlichen Erfahrungen in körperlichen Konfrontationen wurde sein System ja entwickelt.

Für mich persönlich sind Elemente der FMA am deutlichsten zu erkennen. Keysi nutzt sogenannte Limb Destructions und sehr häufig Hammerfaustschläge und verfügt dabei über eine sehr spezielle Deckungsarbeit. Limb Destructions sind Techniken, die dazu dienen, gegnerische Gliedmaßen und Knochen zu verletzen und zu brechen.

Keysi hat eine absolut eigenständige Charakteristik als Stil. Die Methode nutzt eine sehr schön anzusehende und wohl auch effektive Körpermechanik. Die Schläge und Bewegungen werden aus dem ganzen Körper heraus, von den Beinen beginnend, ausgeführt. So kann sehr viel Kraft und Energie generiert werden, auch bei kurzen Bewegungen.

Die Summe der Bewegungen addiert sich quasi auf. Anstatt also weite Ausholbewegungen mit der Hand machen zu müssen, wird es möglich über die Beine, Hände und den Oberkörper viel Kraft mit jeweils kleineren Bewegungen zu erzielen. Diese Bewegungen sind nicht nur schlechter optisch wahrzunehmen, sondern auch ausgesprochen kraftvoll.

Die Deckungsarbeit im Keysi – Pensador – Thinking Man

Die Art und Weise, wie sich der Kämpfer im Keysi schützt, ist einzigartig. Es gibt durchaus ähnliche Konzepte, zum Beispiel die Crazy Monkey Defence, keine ist aber optisch so interessant anzusehen wie der Pensador.

Der Pensador oder Thinking Man wird deshalb so genannt, weil die geöffneten Hände am Kopfbereich aufliegen. Das erinnert, als Momentaufnahme zumindest, an die Haltung eines Menschen, der gerade intensiv nachdenkt.

Beim Pensador werden die Ellenbogen und Unterarme aktiv zum Schutz eingesetzt. Allerdings nicht statisch, sondern in ständiger Bewegung. Das macht es für einen Angreifer äußerst schwer, eine Deckungslücke zu finden.

Würde mit Handschuhen gekämpft, wie es in den Kampfsportarten üblich ist, wäre das Problem für den Angreifer insofern geringer, als er sich weniger um seine Hände sorgen müsste.

Ohne Handschuhe allerdings, kann ein Treffer mit der Faust auf den Schädel oder Ellenbogen des Verteidigers, leicht zu schweren Handverletzungen führen. Mit gebrochenen Händen ist schlecht kämpfen. Der Kampf wäre entschieden, oder der Angreifer hätte nun zumindest ein ernsthaftes Problem und müsste einarmig kämpfen.

Dabei wird, so macht es den Eindruck auf mich, nicht absichtlich seitens des Verteidigers versucht, die Fäuste des Angreifers zu zerstören, es wäre aber ein angenehmer und durchaus wahrscheinlicher Nebeneffekt. Wer regelmäßig Sparring in sein Training einbaut, weiß, wie chaotisch es zugehen kann und der Versuch, die gegnerische Faust absichtlich mit dem Ellenbogen zu verletzen, mit geringer Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein wird.

Der Pensador als Basis für Folgeaktionen

Der Pensador stellt also weder eine statische Verteidigung dar, noch eine passive. Die Verteidigungsaktionen, leiten immer Gegenangriffe ein. In der nahen Distanz wird der Pensador mit Ellenbogentechniken verbunden. Der Gegner wird gerammt, aus dem Gleichgewicht gebracht.

Hammerfaustschläge und Faustschläge erleben sich aus dem Pensador als logische Nachfolgetechniken und sind gut ins Gesamtkonzept integriert.

Der Vorteil von Hammerfaustschlägen ist, dass das Risiko für Handverletzungen relativ gering ist, verglichen mit Fauststößen. Außerdem können Hammerfaustschläge mit und ohne Waffe ausgeführt werden. Sie sind somit universell einsetzbar. Als ideale Waffe böte sich im Zusammenhang mit Hammerfaustschlägen ein sogenannter Palm Stick oder Kubotan an. Der kleine Stift aus Holz oder Metall dient als Schlagkraftverstärker und kann im Nahkampf äußerst effektiv eingesetzt werden.

Weitere Informationen zum Kubotan. Welche Arten gibt es? Techniken und Rechtslage.

Werden im Keysi auch Waffen eingesetzt?

Als Selbstverteidigungsmethode, muss sich Keysi auch dem Waffenkampf widmen. Selbstverteidigungstraining ohne mit und gegen Waffen zu trainieren ist unvollständig und entspricht in fahrlässiger Weise nicht den Erfordernissen, die an ein Selbstverteidigungssystem gestellt werden. Punkt.

Jeder, der Zeitungen liest, wird das feststellen.

Ich kann dich aber beruhigen. Im Keysi wird mit Stöcken und Messern trainiert. Mit Sicherheit auch mit dem Kubotan oder ähnlichen Gegenständen, wie Kugelschreibern. Die Hammerfäuste sind für solche Hilfsmittel geradezu gemacht.

Ist Keysi zur Selbstverteidigung geeignet?

Keysi wurde als Selbstverteidigungsmethode konzipiert und ist entsprechendes Training vorausgesetzt, sicherlich sehr gut dafür geeignet.

Allein die unberechenbaren Bewegungsmuster, machen das Verhalten des Keysi Kämpfers, sehr schwer ein und abschätzbar. Für ausführliche Analysen und ein Zurechtlegen von Strategien und Taktiken ist im Ernstfall ohnehin keine Zeit mehr.

Die Chancen, dass der Keysi Schüler, basierend auf einer guten Deckungsarbeit und einer aggressiven Vorwärtsverteidigung, erheblichen Schaden anrichtet, stehen gut. Es sollte dann zumindest genug Zeit zur Flucht gegeben sein. Mehr ist in der Selbstverteidigung auch nicht nötig und sinnvoll. Der Kampf soll ja vermieden werden und falls das nicht möglich ist, so schnell wie möglich beendet werden. Er muss nicht gewonnen werden, sondern es genügt, ein Fluchtfenster zu schaffen. Das so am Rande zum Thema Selbstverteidigung.

In welchen Distanzen wird gekämpft?

Als Selbstschutz Methode muss das System alle Distanzen abdecken.

Keysi arbeitet mit Vorliebe in der mittleren und nahen Distanz, über eine aggressive, unorthodoxe und damit schwer vorauszusehende Vorwärtsverteidigung.

Das System bietet aber auch Lösungen für den extremen Nahkampf und den Bodenkampf an.

Welche Techniken werden im Keysi eingesetzt?

  • Hammerfäuste
  • Faustschläge
  • Knietechniken
  • Ellenbogentechniken
  • tiefe Tritte
  • Trapping
  • Takedowns

Seltsamerweise habe ich keine Schläge mit der offenen Hand bei meinen Recherchen entdecken können. Ich gehe aber davon aus, dass auch diese im System Platz haben. Sie sind aus einem Selbstverteidigungssystem nicht wegzudenken, aus mehreren Gründen. Die Gefahr einer Handverletzung ist deutlich geringer als bei Faustschlägen. Ohrfeigen oder Schellen sind zudem ein hervorragendes Mittel, die vermeintlich sichere gegnerische Deckung zu knacken.

Graduierungen im Keysi System

Es gibt vier sogenannte Etappen zu jeweils drei Graden im System. Vier mal drei macht nach Adam Riese zwölf. Jede Etappe, kann bei entsprechendem Trainingsaufwand, in einem Jahr absolviert werden.

Hast du es so weit geschafft, kannst du dich zum Schwarzgurt prüfen lassen. Drei Jahre Training sind Voraussetzung, um zur Prüfung des nachfolgenden schwarzen Gürtel antreten zu können.

Fazit Keysi – kämpfen wie Batman

Die Keysi Fighting Method ist sicherlich eine interessante Alternative, zu den gängigen Selbstverteidigungssystemen, wie dem Krav Maga und anderen.

Als Methode scheint sie mir sehr gut zum Selbstschutz geeignet. Allerdings steht und fällt die Qualität des Trainings immer mit dem jeweiligen Lehrer, seinem Können, Wissen und Zielsetzungen. Das kannst du aber, falls sie uns nach Covid-19 jemals wieder miteinander trainieren lassen, am besten bei einem Probetraining feststellen.

Falls du eines besuchen solltest oder Erfahrungen mit Keysi haben solltest, hinterlasse gerne einen Kommentar.

Viel Spaß beim Training!

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